von jmittelst » 23 Nov 2008, 09:18
Ich würde es eher so formulieren:
Zur Zeit empfangbar mit einem HDTV-Receiver (DVB-S2):
- Astra 19.2E: Arte, AnixeHD, Premiere HD (*), Discovery HD (*), diverse verschlüsselte ausländische Programme (z.B. ORF-HD), hin und wieder Test-Sendungen, z.Zt. Eins Festival HD
- Astra 23,5E: Kabel Deutschland (nur mit Kabel Deutschland-Karte zu entschlüsseln, meist SD, aber Transponder fast alle auf DVB-S2)
- Astra 28,2E: Diverse englisch-sprachige HD-Sender, zum Teil nicht verschlüsselt
... und natürlich das komplette SD-Programm, was aber auch zum Teil verschlüsselt und nur mit passender Karte nutzbar ist!
(*) Nur mit Premiere Abo
Mehr Infos zu empfangbaren Sendern via SAT:
http://www.lyngsat.com/index.html
Es besteht bei einer Sat-Anlage die Möglichkeit mehr als einen Satelliten zu nutzen, z.B. über einen Multischalter oder eine Motor-Anlage, die je nach Steuerungsbefehl einen Satelliten zur Zeit anpeilt.
Für DVB-C gilt: Fragt nach, was überhaupt ins Kabelnetz eingespeist wird! Da viele Transponder noch durch analoges TV belegt sind (meist über 30!), fehlt es hier oft an Platz für HD-Sender. Aber einige Kabelprovider bieten hier bereits etwas an. Also immer erst nachfragen, dann kaufen!
Für DVB-T gilt: In manchen Nachbarländern gibt es bereits DVB-T2, teils mit HD-Sendern. In Deutschland hat man recht früh mit DVB-T begonnen und sich damals halt so festgelegt. Auf Grund unserer Vorraussetzungen ist es in Deutschland im DVB-T-Netz recht eng, was nutzbare Frequenzen betrifft. Und da viele Sender (öffentlich rechtlicher Rundfunk, WerbeTV (die großen wie RTL, Sat1, Pro7 und Co., wie auch die kleinen wie Das Vierte, Tele5 und Co.) und lokale TV-Stationen (z.B. CenterTV)) gern eingespeist werden wollen, mag bezweifelt werden, das da in D jemals Platz für HD sein wird, auch wenn man z.Zt. überlegt irgendwann (2012, 2014, ...) DVB-T2 zu nutzen.
Generell für HDTV-Receiver gilt, das sie Mpeg4-Sendungen in HD-Auflösung empfangen können. Aber halt nur das, was verfügbar ist. DVB in SD-Auflösung können sie auch empfangen. Hier gibt es ja schon ein reichhaltiges Angebot. HD wird teilweise noch (größtenteils ausländische Sender via DVB-S) in Mpeg2 übertragen, was allerdings aufgrund der hierbei benötigten Bandbreite nach und nach aufgegeben wird.
DVB-S-Egänzung: HD-Empfänger bieten 2 Pluspunkte - sie können neben HD-Auflösung und Mpeg4 auch die DVB-S2-Transponder empfangen (andere Modulation, wie bei DVB-S), auf denen aber nicht generell in HD-Auflösung übertragen wird. Beispiel ist hier Kabel Deutschland auf 23,5 Ost, die ihne Kopfstationen über DVB-S2 Transponder füttern. Beschafft man sich eine KDG-Karte z.B. von Verwandten, kann man Kabel Deutschlands DVB-Angebot auch über Sat schauen. Allerdings sei darauf hingewiesen, das Kabel Deutschland diese Möglichkeit jederzeit durch eine Änderung abschalten kann und ob die überhaupt HD dort einspeisen entzieht sich meiner Kentniss. Ausländische Senderketten bieten wesentlich mehr HD-Angebote. Allerdings sieht man hier oft, das TV kommerziell ist. Das meiste wird nur im Rahmen eines Abos freigeschaltet. Scheinbar gibt es in Großbritannien zur Zeit aber einen Gegentrend, zumindest scheint es auf Astra 28,2 Ost zur Zeit einige englischsprachige Sender mit FreeTV zu versuchen. Die Qualität des Angebotenen mag ich aber nicht zu beurteilen, da ich weder einen HD-Receiver mein eigen nenne (noch nicht!) noch zur Zeit Zugriff auf 28,2 Ost habe.
Zur Qualität generell: Auf einem DVB-Transponder ist nur begrenzter Platz. Für DVB-T und DVB-S gibt es Standards, die diesen Platz etwas erweitern können (DVB-S2, DVB-T2), die aber neue Tuner benötigen. Bei DVB-C sind i.d.R. keine neuen Tuner nötig, Qam256 ist Teil der DVB-C-Spezifikationen von Anfang an.
Zusätzlich ist auf jedem Empfangsweg nur eine begrenzte Anzahl an Transpondern möglich. Und in Europa wird im Kabel und auch auf dem beliebten Astra 19,2 Ost Satelliten zur Zeit viel Platz für analoge Ausstrahlungen verwendet (gerade, weil es in Deutschland viele Sender gibt, die ein kommerzielles Interesse daran haben, für möglichst viele Werbekunden empfangbar zu sein). Da im Ausland oft verschlüsseltes TV "normaler" ist, gab es hier schon früh den Wechsel zu DVB - selbst bei unseren österreichischen Nachbarn, deren öffentlich rechtliches Staatsfernsehen nie unverschlüsselt vom Satelliten gekommen ist.
Da nun der Platz begrenzt ist und teuer bezahlt werden muß und viele Sender ein Interesse haben, senden zu können, ergibt sich auch, das HD, das mehr Bitrate benötigt als SD, bislang eher ein Stiefkind ist. Selbst die Umstellung auf konsequente Ausstrahlung in 16:9 ist in Deutschland ja noch nicht bei allen Sendern angekommen, da hier die oft schlechte Qualität des SD-Signals zu auffällig werden würde und man mehr Bandbreite benötigt, um Qualität bieten zu können. Generell kann DVB in SD durchaus die Bildqualität von DVD erreichen. In HD wäre BlueRay-Quaität möglich. Diese wird aber oft nicht einmal im Ansatz erreicht. Dies kann wie schon erwähnt einfach Platzgründe haben, niedrige Bitrate kann nicht die Schärfe bieten, wie hohe. Aber es kann auch einfach daran liegen, das die Quell-Qualität nicht entsprechend ist. AnixeHD zum Beispiel hat viele Filme im Programm, die sie selbst von analogen Kino-Rollen digitalisiert haben. Hier entscheidet dann die Qualität der Verarbeitungskette über das, was hinten raus kommt mit. Und ein kleiner TV-Sender hat sicher nicht die Möglichkeiten analoges Material so umzuwandeln, wie George Lucas es mit seinen Star Wars IV-VI gemacht hat. Live-Sendungen müssen dann auch noch komplett in HD produziert werden. Falls ein Baustein der Kette nur in SD-Auflösung arbeitet, gibt es keinen Qualitätsgewinn. Sichtbar ist dies dann z.B. auf HD-Sendern, wenn älteres Material gesendet wird. Es kommt zwar in HD-Auflösung im Receiver an, ist aber nur hochskaliert (bei Pro7 HD und Sat1 HD, die zur Zeit nicht mehr senden, war das erkennbar, indem "richtiges" HD-Material damals immer mit HD-Einblendungen am Sendungsstart gekennzeichnet war, alles andere war nur hochskaliert). Hier kommt auch noch etwas anderes ins Spiel: HD-TV bietet die Standard-Auflösungen 1080i und 720p an. 1080i bietet eine höhere Auflösung (Tiefenschärfe), aber es ruckelt, wenn es schnelle Kameraschwenks gibt. Hier kommt dann zwar ein guter Receiver oder TV (je nachdem, wo aufbereitet wird) dazu, diese Ruckler durch aufwändige Verfahren herraus zu rechnen, aber Bildinfos, die nicht übertragen werden sind nunmal nur bedingt zu berechnen. 720p bietet durch die Übertragung von Voll- statt Halbbildern hier mehr Daten und dadurch weniger Ruckeltendenz, aber halt nur in geringerer Auflösung. BlueRay bietet zusätzlich 1080p - aber das ist im HDTV-Standard meines Wissens nach nicht vorgesehen.
Fazit: HD-TV kann eine tolle Bildqualität liefern. Aber so viel besser als das, was digitales SD-TV bieten kann, ist sie auch nicht. Sichtbar wird dies meist erst ab recht großen Bilddiagonalen, vor allem wenn man den empfohlenen Abstand zum Bild nicht mehr hat. Die Bildqualität ist stark von verwendeten Empfangsgeräten abhängig, denn die müssen die komprimierten Daten aufbereiten und an die Bildschirmausgabe anpassen. Und diese Daten sind teilweise mehr komprimiert, als der Qualität zuträglich ist. Ob es sich lohnt, muß jeder für sich selbst entscheiden. So lange aber nur wenig Leute HD-TV nutzen, wird es auch nur wenige Sender geben, die in HD senden. Alle werden das wegen der Kapazitätsgrenzen nie tun. In nächster Zeit haben bislang nur ARD und ZDF konkrete Pläne in HD auszustrahlen. Welche Sender aus deren Angebot hier angepeilt sind und wann genau das starten soll, steht aber noch in den Sternen. Zumal es erst dann richtig los gehen kann, wenn auf den gängigen Satelliten und im Kabel die erforderlichen Kapazitäten durch die Abschaltung der analogen Ausstrahlung gewonnen werden kann. Und auch das verzögert sich immer mehr. Letztens gab es wohl bei unseren Nachbarn in Österreich auch einen Richterspruch, der es einem Bürger möglich machte, nicht für den ORF zahlen zu müssen, weil er ihn nicht empfangen konnte. Es wäre durchaus möglich, das ARD und ZDF um GEZ-Einnahmen fürchten und jetzt zunächst noch klären wollen, ob so etwas auch in D möglich wäre. Dies dürfte die analoge Abschaltung dann noch um einiges verzögern.
Gute Einstiegslektüre (auch mal auf die Links klicken, da führt es immer weiter):
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Video_Broadcasting
http://de.wikipedia.org/wiki/Hdtv
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG-2
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG-4
http://de.wikipedia.org/wiki/Premiere_(Medienkonzern)
http://de.wikipedia.org/wiki/Anixe
http://de.wikipedia.org/wiki/HDMI
http://de.wikipedia.org/wiki/High-bandw ... Protection
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezahlfernsehen
http://de.wikipedia.org/wiki/Common_Interface
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitalreceiver
http://de.wikipedia.org/wiki/Flachbildschirm
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehtechnik
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehen
http://forum.digitalfernsehen.de/forum/ ... p?t=138561
Ein weit reichendes Thema, zumal ... gab es früher schon einmal (
HD-Mac) und hat sich auch damals nicht durchgesetzt. Schauen wir mal, was da noch kommt. Jeder der noch eine Röhre hat, kann mit DVB in guter SD-Auflösung wohl noch sehr lange leben. Jeder der einen "fetten" Flachmann sein eigen nennt, wird sich wohl mehr davon versprochen haben - oder fest davon überzeugt sein, das das das Non-plus-ultra ist. Schade, das es keine guten RöhrenTVs mehr gibt... und schade auch, das niemanden interessiert, das das, was uns als digitalesTV da ins Haus kommt, in großen Teilen viel besser auf einem Flachbildschirm aussehen könnte... und schade, das all das nur Geschäft ist und der Endverbraucher nur zu den Kosten einen bedingten Bezug haben kann (GEZ ist fix, PayTV braucht man nicht, beworbene Produkte muß man auch nur bedingt kaufen, ...).
cu
Jens
Ich würde es eher so formulieren:
Zur Zeit empfangbar mit einem HDTV-Receiver (DVB-S2):
- Astra 19.2E: Arte, AnixeHD, Premiere HD (*), Discovery HD (*), diverse verschlüsselte ausländische Programme (z.B. ORF-HD), hin und wieder Test-Sendungen, z.Zt. Eins Festival HD
- Astra 23,5E: Kabel Deutschland (nur mit Kabel Deutschland-Karte zu entschlüsseln, meist SD, aber Transponder fast alle auf DVB-S2)
- Astra 28,2E: Diverse englisch-sprachige HD-Sender, zum Teil nicht verschlüsselt
... und natürlich das komplette SD-Programm, was aber auch zum Teil verschlüsselt und nur mit passender Karte nutzbar ist!
(*) Nur mit Premiere Abo
Mehr Infos zu empfangbaren Sendern via SAT: http://www.lyngsat.com/index.html
Es besteht bei einer Sat-Anlage die Möglichkeit mehr als einen Satelliten zu nutzen, z.B. über einen Multischalter oder eine Motor-Anlage, die je nach Steuerungsbefehl einen Satelliten zur Zeit anpeilt.
Für DVB-C gilt: Fragt nach, was überhaupt ins Kabelnetz eingespeist wird! Da viele Transponder noch durch analoges TV belegt sind (meist über 30!), fehlt es hier oft an Platz für HD-Sender. Aber einige Kabelprovider bieten hier bereits etwas an. Also immer erst nachfragen, dann kaufen!
Für DVB-T gilt: In manchen Nachbarländern gibt es bereits DVB-T2, teils mit HD-Sendern. In Deutschland hat man recht früh mit DVB-T begonnen und sich damals halt so festgelegt. Auf Grund unserer Vorraussetzungen ist es in Deutschland im DVB-T-Netz recht eng, was nutzbare Frequenzen betrifft. Und da viele Sender (öffentlich rechtlicher Rundfunk, WerbeTV (die großen wie RTL, Sat1, Pro7 und Co., wie auch die kleinen wie Das Vierte, Tele5 und Co.) und lokale TV-Stationen (z.B. CenterTV)) gern eingespeist werden wollen, mag bezweifelt werden, das da in D jemals Platz für HD sein wird, auch wenn man z.Zt. überlegt irgendwann (2012, 2014, ...) DVB-T2 zu nutzen.
Generell für HDTV-Receiver gilt, das sie Mpeg4-Sendungen in HD-Auflösung empfangen können. Aber halt nur das, was verfügbar ist. DVB in SD-Auflösung können sie auch empfangen. Hier gibt es ja schon ein reichhaltiges Angebot. HD wird teilweise noch (größtenteils ausländische Sender via DVB-S) in Mpeg2 übertragen, was allerdings aufgrund der hierbei benötigten Bandbreite nach und nach aufgegeben wird.
DVB-S-Egänzung: HD-Empfänger bieten 2 Pluspunkte - sie können neben HD-Auflösung und Mpeg4 auch die DVB-S2-Transponder empfangen (andere Modulation, wie bei DVB-S), auf denen aber nicht generell in HD-Auflösung übertragen wird. Beispiel ist hier Kabel Deutschland auf 23,5 Ost, die ihne Kopfstationen über DVB-S2 Transponder füttern. Beschafft man sich eine KDG-Karte z.B. von Verwandten, kann man Kabel Deutschlands DVB-Angebot auch über Sat schauen. Allerdings sei darauf hingewiesen, das Kabel Deutschland diese Möglichkeit jederzeit durch eine Änderung abschalten kann und ob die überhaupt HD dort einspeisen entzieht sich meiner Kentniss. Ausländische Senderketten bieten wesentlich mehr HD-Angebote. Allerdings sieht man hier oft, das TV kommerziell ist. Das meiste wird nur im Rahmen eines Abos freigeschaltet. Scheinbar gibt es in Großbritannien zur Zeit aber einen Gegentrend, zumindest scheint es auf Astra 28,2 Ost zur Zeit einige englischsprachige Sender mit FreeTV zu versuchen. Die Qualität des Angebotenen mag ich aber nicht zu beurteilen, da ich weder einen HD-Receiver mein eigen nenne (noch nicht!) noch zur Zeit Zugriff auf 28,2 Ost habe.
Zur Qualität generell: Auf einem DVB-Transponder ist nur begrenzter Platz. Für DVB-T und DVB-S gibt es Standards, die diesen Platz etwas erweitern können (DVB-S2, DVB-T2), die aber neue Tuner benötigen. Bei DVB-C sind i.d.R. keine neuen Tuner nötig, Qam256 ist Teil der DVB-C-Spezifikationen von Anfang an.
Zusätzlich ist auf jedem Empfangsweg nur eine begrenzte Anzahl an Transpondern möglich. Und in Europa wird im Kabel und auch auf dem beliebten Astra 19,2 Ost Satelliten zur Zeit viel Platz für analoge Ausstrahlungen verwendet (gerade, weil es in Deutschland viele Sender gibt, die ein kommerzielles Interesse daran haben, für möglichst viele Werbekunden empfangbar zu sein). Da im Ausland oft verschlüsseltes TV "normaler" ist, gab es hier schon früh den Wechsel zu DVB - selbst bei unseren österreichischen Nachbarn, deren öffentlich rechtliches Staatsfernsehen nie unverschlüsselt vom Satelliten gekommen ist.
Da nun der Platz begrenzt ist und teuer bezahlt werden muß und viele Sender ein Interesse haben, senden zu können, ergibt sich auch, das HD, das mehr Bitrate benötigt als SD, bislang eher ein Stiefkind ist. Selbst die Umstellung auf konsequente Ausstrahlung in 16:9 ist in Deutschland ja noch nicht bei allen Sendern angekommen, da hier die oft schlechte Qualität des SD-Signals zu auffällig werden würde und man mehr Bandbreite benötigt, um Qualität bieten zu können. Generell kann DVB in SD durchaus die Bildqualität von DVD erreichen. In HD wäre BlueRay-Quaität möglich. Diese wird aber oft nicht einmal im Ansatz erreicht. Dies kann wie schon erwähnt einfach Platzgründe haben, niedrige Bitrate kann nicht die Schärfe bieten, wie hohe. Aber es kann auch einfach daran liegen, das die Quell-Qualität nicht entsprechend ist. AnixeHD zum Beispiel hat viele Filme im Programm, die sie selbst von analogen Kino-Rollen digitalisiert haben. Hier entscheidet dann die Qualität der Verarbeitungskette über das, was hinten raus kommt mit. Und ein kleiner TV-Sender hat sicher nicht die Möglichkeiten analoges Material so umzuwandeln, wie George Lucas es mit seinen Star Wars IV-VI gemacht hat. Live-Sendungen müssen dann auch noch komplett in HD produziert werden. Falls ein Baustein der Kette nur in SD-Auflösung arbeitet, gibt es keinen Qualitätsgewinn. Sichtbar ist dies dann z.B. auf HD-Sendern, wenn älteres Material gesendet wird. Es kommt zwar in HD-Auflösung im Receiver an, ist aber nur hochskaliert (bei Pro7 HD und Sat1 HD, die zur Zeit nicht mehr senden, war das erkennbar, indem "richtiges" HD-Material damals immer mit HD-Einblendungen am Sendungsstart gekennzeichnet war, alles andere war nur hochskaliert). Hier kommt auch noch etwas anderes ins Spiel: HD-TV bietet die Standard-Auflösungen 1080i und 720p an. 1080i bietet eine höhere Auflösung (Tiefenschärfe), aber es ruckelt, wenn es schnelle Kameraschwenks gibt. Hier kommt dann zwar ein guter Receiver oder TV (je nachdem, wo aufbereitet wird) dazu, diese Ruckler durch aufwändige Verfahren herraus zu rechnen, aber Bildinfos, die nicht übertragen werden sind nunmal nur bedingt zu berechnen. 720p bietet durch die Übertragung von Voll- statt Halbbildern hier mehr Daten und dadurch weniger Ruckeltendenz, aber halt nur in geringerer Auflösung. BlueRay bietet zusätzlich 1080p - aber das ist im HDTV-Standard meines Wissens nach nicht vorgesehen.
Fazit: HD-TV kann eine tolle Bildqualität liefern. Aber so viel besser als das, was digitales SD-TV bieten kann, ist sie auch nicht. Sichtbar wird dies meist erst ab recht großen Bilddiagonalen, vor allem wenn man den empfohlenen Abstand zum Bild nicht mehr hat. Die Bildqualität ist stark von verwendeten Empfangsgeräten abhängig, denn die müssen die komprimierten Daten aufbereiten und an die Bildschirmausgabe anpassen. Und diese Daten sind teilweise mehr komprimiert, als der Qualität zuträglich ist. Ob es sich lohnt, muß jeder für sich selbst entscheiden. So lange aber nur wenig Leute HD-TV nutzen, wird es auch nur wenige Sender geben, die in HD senden. Alle werden das wegen der Kapazitätsgrenzen nie tun. In nächster Zeit haben bislang nur ARD und ZDF konkrete Pläne in HD auszustrahlen. Welche Sender aus deren Angebot hier angepeilt sind und wann genau das starten soll, steht aber noch in den Sternen. Zumal es erst dann richtig los gehen kann, wenn auf den gängigen Satelliten und im Kabel die erforderlichen Kapazitäten durch die Abschaltung der analogen Ausstrahlung gewonnen werden kann. Und auch das verzögert sich immer mehr. Letztens gab es wohl bei unseren Nachbarn in Österreich auch einen Richterspruch, der es einem Bürger möglich machte, nicht für den ORF zahlen zu müssen, weil er ihn nicht empfangen konnte. Es wäre durchaus möglich, das ARD und ZDF um GEZ-Einnahmen fürchten und jetzt zunächst noch klären wollen, ob so etwas auch in D möglich wäre. Dies dürfte die analoge Abschaltung dann noch um einiges verzögern.
Gute Einstiegslektüre (auch mal auf die Links klicken, da führt es immer weiter):
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Video_Broadcasting
http://de.wikipedia.org/wiki/Hdtv
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG-2
http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG-4
http://de.wikipedia.org/wiki/Premiere_(Medienkonzern)
http://de.wikipedia.org/wiki/Anixe
http://de.wikipedia.org/wiki/HDMI
http://de.wikipedia.org/wiki/High-bandwidth_Digital_Content_Protection
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezahlfernsehen
http://de.wikipedia.org/wiki/Common_Interface
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitalreceiver
http://de.wikipedia.org/wiki/Flachbildschirm
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehtechnik
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehen
http://forum.digitalfernsehen.de/forum/showthread.php?t=138561
Ein weit reichendes Thema, zumal ... gab es früher schon einmal ([url=http://forum.digitalfernsehen.de/forum/showthread.php?t=138561]HD-Mac[/url]) und hat sich auch damals nicht durchgesetzt. Schauen wir mal, was da noch kommt. Jeder der noch eine Röhre hat, kann mit DVB in guter SD-Auflösung wohl noch sehr lange leben. Jeder der einen "fetten" Flachmann sein eigen nennt, wird sich wohl mehr davon versprochen haben - oder fest davon überzeugt sein, das das das Non-plus-ultra ist. Schade, das es keine guten RöhrenTVs mehr gibt... und schade auch, das niemanden interessiert, das das, was uns als digitalesTV da ins Haus kommt, in großen Teilen viel besser auf einem Flachbildschirm aussehen könnte... und schade, das all das nur Geschäft ist und der Endverbraucher nur zu den Kosten einen bedingten Bezug haben kann (GEZ ist fix, PayTV braucht man nicht, beworbene Produkte muß man auch nur bedingt kaufen, ...).
cu
Jens