Neuer Rechner: Welcher?

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Bananeweizen
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Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von Bananeweizen »

Hi,

nach 3 (oder 4?) Jahren mit der aktuellen Maschine will ich was neues anschaffen, da ich mit den 2 GB RAM und den 2.2 GHz des Athlon64 immer öfteren an Grenzen stoße. Weil ich bei Hardware nicht so firm bin, hier kurz meine Anforderungen:
* Hauptzweck: Editiren und Compilieren großer Projekte mit Eclipse und Co., Browser mit Dutzenden Webseiten, Winamp, Streaming Video.
* Definitiv nicht: Spiele, Videos encodieren oder ähnliches
* Der Rechner läuft rund um die Uhr, deshalb sollte die Leistung/Watt auch vernünftig sein. Im Zweifel lieber ein paar Hz weniger, dafür aber spürbare Stromersparnis.

Ich tendiere momentan zu einem 4-Kerner, da meine Prozessliste häufig eine ganze Bildschirmseite lang ist (und ich von der Arbeit her die spürbar bessere Reaktion bei einem DualCore kenne), aber nicht glaube, dass mehr als 4 Kerne auch nur halbwegs von aktueller Software genutzt werden. Das ct-Studium sagt mir gefühlsmäßig, dass Intel-Prozessoren aktuell besser dastehen, was die Effizienz angeht.

Speichermäßig müssen es auf jeden Fall mindestens 4 GB sein. Der Rechner wird vermutlich vorerst mit einer Mixtur aus Windows XP und Ubuntu weiterbetrieben, da ich kein Geld für eine neue Windows-Lizenz ausgeben will. Wenn man (zumindest unter Ubuntu) auch mehr als 4 GB ohne Performance-Einbußen ansprechen kann, würde ich auch noch mehr reinstopfen, da sich bei wochenlangen Laufzeiten jedes Byte Festplattencache bezahlbar macht. Erfahrungen damit?

Von meinem aktuellen System würde ich das massive Silentmaxx ST11-Gehäuse behalten wollen, weil es gut Geräusche dämmt. Der Rest kann von mir aus ersetzt werden. Muss ich bei den restlichen Komponenten noch auf wichtige Dinge achten?

Jeder Tipp von euch kann meine zukünftige Entwicklerproduktivität für den TV-Browser nur verbessern, also gebt ruhig eure Erfahrungen preis. :)

Ciao, Michael
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DBertelsbeck
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Re: Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von DBertelsbeck »

Ein Mac?
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil !
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TLupus
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Re: Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von TLupus »

Nur ein paar Grundgedanken, da ich zu deinen Anforderungen keine Erfahrungen habe:

Die Kerneffizienz (ausnutzung der Kerne) wird bei mehr Kernen immer schlechter, ich glaube bei 4 sind es knapp über 3. Dafür geht der Verbrauch aber natürlich hoch, ebenso wie der Preis. Ich würde zur Zeit einen möglichst hoch getakteten core2duo gegenüber einem core2quad bevorzugen.

Die 4 Giga lassen sich unter xp nicht voll nutzen, sondern nur so irgendwas um die 3 - 3.5, und pro Anwendung nur 2. Daher würden ich mich mit 2 begnügen. Und zwar zweimal 1 Giga damit man den 2 Kanalbetrieb nutzen kann.

Bei mir spielt Geld und breites Anwendungsspektrum eine große Rolle.
Jo
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Re: Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von Jo »

TLupus hat geschrieben:Die 4 Giga lassen sich unter xp nicht voll nutzen, sondern nur so irgendwas um die 3 - 3.5, und pro Anwendung nur 2. Daher würden ich mich mit 2 begnügen. Und zwar zweimal 1 Giga damit man den 2 Kanalbetrieb nutzen kann.
Also wenn es nicht auf den Cent ankommt, würde ich direkt 4 GB nehmen (bzw. habe ich auch), auch wenn nur 3,5 genutzt werden. Wenn "Browser mit Dutzenden Webseiten" = Firefox ist: der kommt bei mir auch schon mal auf fast 1 GB. Wenn dann noch Eclipse und TVB laufen und noch ein paar andere Programme, dann können 2 GB erschreckend schnell erreicht sein.
v6ph1
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Re: Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von v6ph1 »

Wenn du gute Effizienzwerte haben willst, ist die Ersetzung des Netzteils gegen ein 80+-Modell empfehlenswert.

Nun zum Innenleben:
Es gibt grundsätzlich drei Varianten:
Phenom II (mit DDR2 oder auch DDR3, letzteres kommt etwa in 3Wochen in den Handel)
Core2Quad (ist auf Grund des FSB-Flaschenhalses und der Architektur (2xCore2Duo) bei auf Quadcores optimierten Anwendungen langsamer und auch der RAM ist langsam angebunden)
Core i7 (aka Nethalem; Zweifelsohne die schnellste Variante, aber auch die Teuerste: Unter 500€ bekommst du kaum Mainboard+CPU)

Die Bauvorschläge sehen wie folgt aus:
Phenom II
Phenom II 940 (4x3GHz; oder 920 mit 4x2,8GHz), AM2+-Mainboard mit 790GX-Chipsatz (alternativ: 780G) und SB750/SB700 und dazu noch entweder 2x2GB DDR2-1066 oder 4x2GB DDR2-1066.
Wenn die AM3-CPUs rauskommen:
Phenom II 945, 950 oder 955, AM3-Mainboard mit selben Innenleben und dann 2x2GB oder 4x2GB DDR3-1333
Weitere Komponenten sind nicht erforderlich, da eine gute Chipsatzgrafik existiert.

Core2Quad:
C2Q 9450 (4x2,66GHz), 9550 (4x2.83GHz). Dazu ein Mainboard mit Intel-Chipsatz. (P4x oder G4x; Sockel 775) Und 2x2GB DDR2-800 (mehr bringt dank FSB nix) oder eben auch 4x2GB.
DDR3-Mainboards und dazugehöriger Speicher bringen (außer für die Hersteller) keinen Mehrgewinn.

Zuletzt noch Core i7:
Core i7 920 (bei zu viel Geld auch 940), dann ein X58-Mainboard (Sockel 1366) mit integrierter Grafik und 3x2GB DDR3-1600. (Als Tripple-Channel-Kit)

Die CPUs jeweils als Boxed-Variante mit Lüfter und verlängerter Garantie nehmen.

Modifikationen wären jeweils:
Anderer RAM (schneller oder langsamer), bringt aber bei schneller keine Vorteile, da er dann eh runtergetaktet wird.
Langsamerer RAM bringt im normalen Betrieb kaum Performanceeinbußen. (ist aber insbesondere bei Phenom II und Core i7 messbar)

Mainboards hab ich die Optimalen Chipsätze genannt, Hersteller sind heute (fast) egal.
(Geh da bei den großen Herstellern Asus, Gigabyte und MSI am Besten nach dem Preis und den Anschlüssen)

Dazu nach belieben noch eine passende SATA-Festplatte (wenn deine jetzige knapp wird)

Nun zur Leistungsaufname:
http://www.computerbase.de/artikel/hard ... q9550s/30/
Wie man sieht, ist im Idle-Mode der Phenom II weit vorne und etwa gleich auf mit den Core2Duo.
Danach kommen Core2Quad und Core i7. (wobei aber teilweise auch andere Mainboards genommen wurden)
Unter Last kehrt sich das fast um:
Etwa gleich auf Core i7 920 und Phenom II 940 und etwas darunter Core2Quad.
Rechenleistung ist bei allen "etwa" identisch.
Da der PC aber ja offensichtlich 24/7 laufen soll, ist der Idle-Verbrauch am wichtigsten.

mfg
v6ph1

PS: Mir ist bekannt, dass Computerbase eine Spiele(r)seite ist, aber die Energiewerte sind ja trotzdem vergleichbar.
PPS: Unter Linux soll (auch in der 32Bit-Version) mehr als 4GB (mit PAE) adressiert werden können, somit würde sich das unter Linux lohnen.
Windows XP schafft das leider nicht. (wenn man nicht die 64Bit-Version nimmt)
PPPS: XP benötigt den SATA-Treiber bei der Installation von Diskette. (Oder man schaltet im BIOS auf den IDE-Kompatibilitätsmode um)

EDIT: (zu den Einwänden der anderen)
Bei heutigen Speicherpreisen sind 4GB sinnvoller als 2. Auch werden sie unter Ubuntu komplett genutzt. Das Anwendungslimit von 2GB gilt je Prozess, bei mehreren Prozessen kann man also durchaus 4GB nutzen.
(Dass nur 3,x GB angesprochen werden, stört aber nicht wirklich, unter Linux sind es 4GB)

Zum Core2Duo: Bei richtig parallelisierten Aufgaben, wie dem Compillieren von (größerer) Software, verliert dieser Gnadenlos.
Es ist zwar richtig, dass der Speedup bei 2 Kernen mit 1,x und bei 4Kernen mit 1,x - 3,x liegt, aber MultiThread-Software schafft eben fast einen Speedup von 4. (und das ist immer öfter der Fall)
ds10
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Re: Neuer Rechner: Welcher?

Beitrag von ds10 »

Ich würde dir von einem zu dichtem Gehäuse abraten, besser ein sehr durchlässiges mit leisen Komponenten und langsam laufenden 120mm-Lüftern von Scythe. Am Besten wären eine leise 2,5"-Festplatte gedämmt als Datenlaufwerk und eine kleine schnelle SSD als Systemlaufwerk (16GB gibt es mittlerweile für ca. 100€ mit SLC-Technik). Die Luxusausführung hätte dann noch eine gute Lüftersteuerung wie den mCubed T-Balancer bigNG.

Es sollen in naher Zukunft (Gerüchten nach) wohl sehr effiziente 4-Kern-Prozessoren von AMD erscheinen. Mit TDP zwischen 45 und 65 Watt. Das wäre dann wohl die beste Wahl, da die AMD-Chipsätze sparsamer sind als die Intel-Chipsätze. Eine zusätzliche Grafikkarte brauchst du nach dem Anwendungsprofil wohl eher nicht, so dass ein Mainboard mit integrierter Grafik empfehlenswert ist.

Ich hab' zwar keine Erfahrung mit mehr als 2GB unter Ubuntu aber theoretisch kann die 64Bit-Version davon problemlos mit mehr als 4GB umgehen. XP kann mit einem Schalter in der boot.ini (glaube die heißt so) effektiv 3 GB für die Anwendungen nutzen.

Meine Empfehlung wäre also noch etwas zu warten und dann AM3-Board, DDR3-Speicher und AMD Athlon X4 zu nehmen.
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