abkassieren ?

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bodo
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Beitrag von bodo »

Aber wäre das sozial?
Kowolf
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Beitrag von Kowolf »

Leganik hat geschrieben: Sehe ich nicht so. Bei den Medien zahlt mir auch keiner meine Zeitung. Wenn ich die lesen will, muss ich zahlen.
Auch manche Zeitungen werden mit Steuergeld suventioniert (Presseförderung). Und Theater, Oper, etc. würden ohne Subventionen nicht lange überleben.

Das Fernsehen so zu verteuern, daß es sich nur gut verdienende leisten können (Pay-TV), wäre sozialpolitisch und gesellschaftlich gesehen sicher keine gute Idee.
Kowolf
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Beitrag von Kowolf »

bodo hat geschrieben:Also ist gerecht, das ich für Extremsportler zahle? Für Leute, die durch ungeschützten Verkehr Aids bekommen haben? Usw...
Solidarität ist wichtig, aber man sollte Grenzen ziehen.

Z.B. bei Rauchern würde ich es gerecht finden, wenn sie höhere Beiträge zahlen müßten, denn sie schädigen sich (und andere) vorsätzlich und wissentlich - erwarten aber trotzdem wenn sie Krebs bekommen, daß die Allgemeinheit die (exorbitanten) Behandlungskosten übernimmt.

Oder schwer übergewichtige Personen, sie belasten das Gesundheitsbudget auch überproportional.

Den Rauchern müßte man helfen aufzuhören, den übergewichtigen abzunehmen, wenn sie das nicht machen wollen, sollten sie für die höheren Kosten die sie (statistisch) verursachen auch mehr beitragen müssen.
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bodo
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Beitrag von bodo »

Und wo ist da die Grenze? Übergewicht kann sehr viele Ursachen haben. Willst du da einen riesigen Katalog machen? Das ganze kann niemals gerecht sein. Und wer soll das überprüfen? Die Ärzte? Hallo Überwachungsstaat und auf wiedersehen Vertrauensverhältnis zw. Arzt und Patient.
ds10
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Beitrag von ds10 »

Eine solche Sonderfallbehandlung wäre aber sehr gefährlich. Ich hab' auch nichts fürs Rauchen übrig. Behandelt man aber die Raucher anders, ist ein Anfang gemacht und man berücksichtigt am Ende jedes schlechte Gen bei der Beitragsberechnung. Die Raucher machen dies nicht aus Schlechtigkeit, sondern sie haben tatsächlich eine genetische Präferenz für das Rauchen. Bei ADHS zum Beispiel wirkt das Nikotin dem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn entgegen.
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Leganik

Beitrag von Leganik »

bodo hat geschrieben:Aber wäre das sozial
Wenn es um 'das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus)' geht, wohl eher nicht. Nur, ich bin auch ein 'Anderer'. Also muss mein Wohl (ohne ein Egoist zu sein) auch bedacht sein. Ist es dabei definitiv nicht ;)
Kowolf hat geschrieben:
Leganik hat geschrieben: Sehe ich nicht so. Bei den Medien zahlt mir auch keiner meine Zeitung. Wenn ich die lesen will, muss ich zahlen.
Auch manche Zeitungen werden mit Steuergeld suventioniert (Presseförderung).
Ist es eine Zeitung die ich lese? Was ist Presseförderung? Habe ich außer österr. Seiten nichts finden können.
Kowolf hat geschrieben:Und Theater, Oper, etc. würden ohne Subventionen nicht lange überleben.
In der Tat. Hier stimmt wohl das Preis-/Leistungsverhältnis nicht mehr. Früher ging es noch ohne Subventionen. ;) Darüber sollte man nachdenken.
Kowolf hat geschrieben:Das Fernsehen so zu verteuern, daß es sich nur gut verdienende leisten können (Pay-TV), wäre sozialpolitisch und gesellschaftlich gesehen sicher keine gute Idee.
Auch hier habe ich eine andere Meinung. Nehmen wir die jetzige GEZ-Gebühr. Wer alle ÖR sehen will, soll auch alle bezahlen. Wer nur ein paar sehen will, zahlt prozentual weniger. Das ist sozial und die Grundversorgung wäre so auch gewährleistet.
Die Privaten lasse ich außen vor, die finanzieren sich nur durch Werbeinnahmen.

Es muss nicht mit verteuern einher gehen, obwohl das inzwischen hier so Usus ist. Nur muss man nicht alles hinnehmen.
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bodo
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Beitrag von bodo »

Ne, mit so einem PayTV kannst du ÖR aber nicht finanzieren. Es gibt auf den 3. z.b. Spartenmagazine für Gehörlose (nein, ich meine nicht einfach mit Dolmetschern ausgestattete Sendungen, sondern wirklich von GL für GL). Auch die haben Informationen verdient! Und diese Magazine könnten in einem PayTV angebot niemals überleben, da diese kaum jemand bereit wäre zu zahlen.

Diese Menschen sollen doch auch bedacht werden, oder nicht?
Leganik

Beitrag von Leganik »

bodo hat geschrieben:Ne, mit so einem PayTV kannst du ÖR aber nicht finanzieren.
Hast du schon probiert und bist gescheitert? Dann würde ich deine Aussage teilen.
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bodo
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Beitrag von bodo »

Man muss nicht jede Idee ausprobieren, um zu wissen, das die nicht funktionieren kann ;).
Kowolf
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Beitrag von Kowolf »

bodo hat geschrieben:Und wo ist da die Grenze? Übergewicht kann sehr viele Ursachen haben. Willst du da einen riesigen Katalog machen? Das ganze kann niemals gerecht sein. Und wer soll das überprüfen? Die Ärzte? Hallo Überwachungsstaat und auf wiedersehen Vertrauensverhältnis zw. Arzt und Patient.
Mir ist klar, daß das in der Praxis schwierig bis unmöglich ist, aber andererseits müßten die Leute endlich mehr Eigenverantwortung übernehmen. Wenn sie sich wissentlich stark gefährden (Extremsport) oder vorsätzlich gesundheitlich schädigen (Zigaretten, Alkohol, Drogen,...), sollten sie nicht alle dadurch entstehenden Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen können.

Das hat nämlich nichts mit Solidarität sondern mit Egoismus (ich kann mit meinem Körper machen was ich will, die Krankenversicherung zahlt ohnehin) und ausnützen des Systems zu tun.

Extremsportler sollten z.B. verpflichtet werden eine Zusatzversicherung abzuschließen.
hubendubel
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Beitrag von hubendubel »

Leganik hat geschrieben:Schon etwas von PayTV gehört? Das wäre die gerechte Lösung.
Aha, ein Hartz IV Empfänger kann sich dann keine Nachricht mehr leisten?
Zuletzt geändert von hubendubel am 22 Dez 2007, 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Kowolf
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Beitrag von Kowolf »

Leganik hat geschrieben:
Kowolf hat geschrieben:Auch manche Zeitungen werden mit Steuergeld suventioniert (Presseförderung).
Ist es eine Zeitung die ich lese? Was ist Presseförderung? Habe ich außer österr. Seiten nichts finden können.
In vielen Ländern gibt es eine staatliche Unterstützung für Zeitungen: Österreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Finnland,...
hubendubel
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Beitrag von hubendubel »

Kowolf hat geschrieben: Wenn sie sich wissentlich stark gefährden (Extremsport) oder vorsätzlich gesundheitlich schädigen (Zigaretten, Alkohol, Drogen,...), sollten sie nicht alle dadurch entstehenden Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen können.
Nee, is klar. Das eigene Leben gefährden kann man mal so aus Spaß machen, aber wenn es die Krankenkasse nicht mehr übernimmt, dann kommt man ins grübeln. Ein Junkie hat sowieso kein Geld. Er kann so oder so nichts selber bezahlen. Was machst Du mit ihm? Verrecken lassen?
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Beitrag von Kowolf »

hubendubel hat geschrieben: Nee, is klar. Das eigene Leben gefährden kann man mal so aus Spaß machen, aber wenn es die Krankenkasse nicht mehr übernimmt, dann kommt man ins grübeln.
Wenn einer z.B. mit dem Auto oder Motorrad mit stark überhöhter Geschwindigkeit fahrlässig einen Unfall baut und schwer verletzt wird (oder gar noch andere verletzt) - wer bezahlt die Behandlung und Rehabilitation? Wir!

Oder z.B. die Kids die sich aus Spaß ins Koma trinken, wer bezahlt deren Behandlung auf der Intensivstation? Wir!

Brillen oder ordentliche Zahnbehandlung müssen wir selber bezahlen, aber solche Dinge werden den Leuten bezahlt. Da stimmt doch etwas nicht!

Solidarität bedeutet schwachen zu helfen, nicht Rücksichtslosigkeit und Egoismus zu fördern!
Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

lt.worf hat geschrieben: GEZ ist Bevormundung der unmündigen Bürger!
Die Rundfunkgebühr ist wichtig für die Deutsche Fernsehlandschaft.
Sonst würden wir entweder zu einem Land ohne Nachrichtensender enden. Wie sat1 uns ja vormacht.
Oder wir würden ein amerikanisches system geben.
Und beides ist nicht berauschend.

Ob wir die GEZ bezahlen oder nicht ist hier nebensächlich.

Die Privaten wollen geld für ihre Sendungen die man auflistet.
Obwohl die auch so gut wie jeder deutsche bei jedem Einkauf indirekt mit bezahlt...

Es ist völlig nebensächlich was auf meinen Kontoauszug steht. Auch indirekte Zahlungen sollten berücksichtigt werden.
3. Damit man an der GEZ-Gebühr überhaupt nicht mehr vorbeikommt wird es wahrscheinlich in Zukunft eine "Haushaltsgebühr" geben.
Das ist auch das einzig gerechte System was man bei der Rundfunkgebühr anstreben kann...
Für jeden einzelnen günstiger usw...


Sonst kann ich mich bode nur anschließen.

@Leganik Das wäre dann das amerikanische System. Tolle Sache :roll: .

Man sollte vielleicht mal gucken was die ÖR alles leisten müssen und wofür sie ihr Geld Hauptgrundlich ausgeben.

Und ich finde nicht das man Dokus, Nachrichten, Blindenton, und Untertitel ins payTV verbannen sollte...
Genauso wie Sendungen für andere Randgruppen wie Gruppen die nicht in die werbe relevante Zielgruppe gehören.
Warum sollte man die zwingen das payTV zu nutzen?

Nur weil einige Deutsche der Meinung sind 18 € zu sparen und sich nicht um andere scheren wollen?

Ich hoffe sie sind dann auch Konsequent und zahlen keine Steuern und sozialversicherungen mehr. Kaufen nichts mehr ein usw. usf.

Übrigens unsere Zeitung wird auch von der Stadt mit getragen...
Außerdem gibt es von vielen zeitungen auch Studenten, schüler und sogar arbeitslosen abos. Da trägt dann auch jeder abbonement die Kosten für diese abos.
Man sieht die Rundfunkgebühr ist nicht alleine...


Man sollte bei den ÖR nicht nur das Geld was man selbst bezahlt sehen sondern auch das was dahinter steckt.

Und das ist nunmal eine "soziale" Medienabgabe für die jeder Deutsche mit einen fernseher aufkommen muss eben um auch andere Leuten die kein Geld haben oder von anderen Sendern nicht bedient werden die Möglichkeit des Fernsehens zu bieten.

Genauso wie alle anderen Sozialabgaben auch. Nur da scheint es niemanden zu stören das man da für einen Kettenraucher bezahlt oder für jemanden der selbst schuld an seiner Krankheit ist.
Komischerweise sind immer NUR die ÖR die Buhmänner...

Ich finde es übrigens auch ungerecht bei jedem Einkauf die Privaten indirekt mit zu finanzieren obwohl ich sie nicht gucke...

Auch wenn ich mich gerade aus glatte Eis begehe.
Einigen Kritikern wünsche ich echt mal zu eine dieser Gruppen zu gehören und dann möchte ich gerne mal sehen das die weiter meckern...
Oder mal ein Jahr in amerika verbringen wo man für ein vergleichbares angebot wie in Deutschland mehr als 50 US$ berappen muss.

Ja die abschaffung der Rundfunkgebühr und der darauffolgende Privatisierung der ÖR hätte nur Vorteile :roll: :roll:

€dit:

@Leganik:
Auch hier habe ich eine andere Meinung. Nehmen wir die jetzige GEZ-Gebühr. Wer alle ÖR sehen will, soll auch alle bezahlen. Wer nur ein paar sehen will, zahlt prozentual weniger. Das ist sozial und die Grundversorgung wäre so auch gewährleistet.
Du weißt schon das du mit deiner Rundfunkgebühr NICHT alle ÖR Sender finanziert?

Sondern hauptmößig NUR dein zuständiges drittes, und Das Erste und das ZDF?
Ich als Norddeutsche zahlt mit meiner Rundfunkgebühr lediglich für den NDR, Das Erste, ZDF und DLF.

Aber NICHT für den WDR, SR, RB usw. usf.

Wo soll man denn da noch einschränken?
Es ist doch schon eingeschränkt?
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